FCB hält Kurs auf das CL-Viertelfinale

  • 23. Februar 2016 - 23:45

Was für ein Spiel!!! Der FC Bayern hat sich eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Champions-League-Viertelfinales geschaffen. Beim Vorjahresfinalisten Juventus Turin kam der deutsche Rekordmeister zu einem 2:2 (1:0)-Unentschieden, verpasste es aber leider, nach bärenstarken 60 Minuten und einer hochverdienten 2:0-Führung, vor dem Rückspiel am 16. März in der Münchner Allianz Arena für klare Verhältnisse zu sorgen.

41.332 Zuschauer im ausverkauften Juventus Stadium, darunter knapp 3.000 mitgereiste Fans aus München, sahen eine von beiden Teams intensiv geführte Partie, in der der FCB klare Feldvorteile hatte, sich aber an der Defensive der Italiener lange Zeit die Zähne ausbiss. Thomas Müller (43. Minute) kurz vor und Arjen Robben (55.) nach der Halbzeitpause sorgten für die verdiente 2:0-Führung. Doch Juve schlug durch Paulo Dybala (63.) und dem eingewechselten Stefano Sturaro (76.) zurück und verhinderte den dritten Münchner Sieg in Turin hintereinander.

Aufstellung

Drei Tage nach dem 3:1-Erfolg in der Bundesliga gegen Darmstadt 98 änderte Guardiola seine Startformation auf drei Positionen. Kapitän Philipp Lahm führte den FCB in seinem 100. Spiel in der Königsklasse aufs Feld, zudem rückten Juan Bernat und Thiago in die erste Elf. Für sie mussten Rafinha, Kingsley Coman und Serdar Tasci weichen. Medhi Benatia kehrte nach überstandener Verletzung erstmals wieder in den Kader zurück, dafür gehörten Tom Starke, Sebastian Rode und Tasci nicht zum 18-köpfigen Aufgebot.

Bei Juventus gab es vier Änderungen gegenüber dem letzten Ligaspiel beim FC Bologna (0:0). Sami Khedira, Juan Cuadrado, Dybala und der wiedergenese Ex-Münchner Mario Mandzukic spielten von Beginn an, für sie mussten Sturaro, Roberto Pereyra, Simone Zaza und Alvaro Morata zunächst auf die Bank.

Spielverlauf

„Wir müssen intelligent angreifen“, hatte Guardiola am Tag vor dem Spiel als Losung für die Partie ausgegeben. Im Klartext hieß das: Mit viel Ballbesitz den Gegner möglichst weit vom eigenen Tor entfernt halten und selbst torgefährliche Aktionen kreieren. Und so setzte sich der FCB von Beginn an in der Spielhälfte der Gastgeber fest und kontrollierte das Geschehen. Über weite Strecken der ersten Halbzeit waren bis auf Manuel Neuer alle Akteure in der Spielhälfte der Turiner.

Die Gastgeber agierten mit zwei eng gestaffelten Viererketten, verdichteten so die Räume und versuchten, die Passwege der Bayern zu blockieren. Die Münchner mussten sich somit in Geduld üben, um eine Lücke im Deckungsverbund zu reißen und so für Torgefahr zu sorgen. Im Abschluss war der FCB bei den wenigen Torchancen zunächst jedoch zu unpräzise. Müller (13.) ließ die beste Gelegenheit zur Führung aus kurzer Distanz ungenutzt, auch Robben (23./41.), Bernat (31.) und Lewandowski (32.) zielten nicht genau genug.

Juventus beschränkte sich vornehmlich auf die Defensive, um dann bei Ballgewinn schnell umzuschalten und den FCB auszukontern. Bei ihren Gegenstößen waren die Italiener vor allem über Mandzukic (1./12.) gefährlich. Als alles auf ein 0:0 zur Halbzeit hindeutete, wurde die Geduld der Bayern doch noch belohnt. Über Robben und Costa kam das Leder zu Müller, der aus acht Metern zum verdienten 1:0 einschob (43.).

Unverändert nahm der FCB den zweiten Durchgang auf, bei Juve kam Hernanes für Claudio Marchisio ins Spiel. Doch wer nun eine offensivere Juventus-Elf erwartete, sah sich getäuscht. Die Bayern hatten weiter alles im Griff und schlugen bei einem der ersten Turiner Vorstöße eiskalt zu. Robben vollendete einen Konter über Thiago und Lewandowski zur 2:0-Führung (55.).

Doch mit einem Mal gab es ein Bruch im Spiel der Bayern, die Juve nun mehr Platz ließen und kurz nach dem 2:0 den Anschlusstreffer durch Dybala (63.) hinnehmen mussten. Damit nicht genug. In der 76. Minute erzielte der eingewechselte Sturaro sogar noch den Ausgleich für Juventus, das nun mehr vom Spiel hatte und sogar noch gute Möglichkeiten zum dritten Treffer ausließ. Am Ende blieb es beim 2:2-Unentschieden, ein Ergebnis, das für das Rückspiel noch viel Spannung garantiert.