4:2 n.V.! Bayern nach Thriller im CL-Viertelfinale

  • 17. März 2016 - 0:23

Unglaublich! Fantastisch! Grandios! Im Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin wendete der FC Bayern am Mittwochabend ein drohendes Aus in letzter Minute ab und gewann die Partie in der Verlängerung noch mit 4:2 (2:2, 0:2). Zum 15. Mal erreichte der FCB somit in der Königsklasse die Runde der letzten Acht - häufiger als jede andere Mannschaft.

70.000 Zuschauer in der Allianz Arena bekamen eine hochklassige Fußball-Oper zu sehen, in der die Gäste nach Toren von Paul Pogba (6. Minute) und Juan Cuadrado (28.) lange wie der Sieger aussahen. In der Schlussphase erzwangen schließlich Robert Lewandowski (73. Minute) und Thomas Müller (90.+1) die Verlängerung, da auch das Hinspiel vor drei Wochen 2:2 geendet hatten. Thiago (108.) und Kingsley Coman (110.) brachten die Arena schließlich endgültig zum Kochen.

Aufstellung

Vier Tage nach dem 5:0 gegen Bremen gab es in der Startformation des FC Bayern drei Änderungen. Die zuletzt geschonten Robert Lewandowski, Douglas Costa und Arturo Vidal kehrten in die erste Elf zurück, Thiago, Mario Götze und Kingsley Coman rotierten dafür auf die Ersatzbank. Arjen Robben gehörte wegen einer Erkältung sowie Adduktorenproblemen nicht zum 18-köpfigen Aufgebot. Taktisch formierten sich die Münchner in einem 4-1-4-1-System.

Auch Juventus Turin hatte im letzten Ligaspiel den einen oder anderen aus seiner Stammformation geschont. Zudem fehlten Paulo Dybala und Claudio Marchisio verletzt, der angeschlagene Mario Mandzukic nahm auf der Ersatzbank Platz. Insgesamt ergaben sich so mit Alvaro Morata, Pogba, Hernanes, Stephan Lichtsteiner und Patrice Evra, die in die Mannschaft rückten, fünf Änderungen gegenüber dem Wochenende. Auf dem Platz ordneten sich die Italiener in einem 5-4-1-System an.

Spielverlauf

Anders als im Hinspiel störte Juventus die Bayern zunächst früh. Die Bayern hatten so Mühe ihr Spiel aufzubauen und zeigten ungewohnte Unsicherheiten in der Defensive. Eine davon nutzte Pogba zur frühen 1:0-Führung für die Alte Dame (6.). Danach zogen sich die Italiener zurück und der FCB übernahm die Spielkontrolle. Immer besser kamen die Bayern nun in Fahrt, am und im gegnerischen Strafraum fehlte ihnen aber die Präzision, so dass Gianluigi Buffon im Juve-Tor kaum eingreifen musste.

Mit zehn Mann verteidigten die Italiener ihren knappen Vorsprung und lauerten auf ihre nächste Konterchance, die sie erneut eiskalt nutzte: Cuadrado erhöhte auf 2:0 (28.)! Auch in der verbleibenden Spielzeit der ersten Hälfte fanden die Münchner kein Durchkommen gegen die leidenschaftlich agierenden Juve-Defensive. Und als Müller endlich einmal aussichtsreich zum Abschluss kam, parierte Buffon (42.). Praktisch im Gegenzug bewies auch Neuer seine Weltklasse und bewahrte sein Team gegen Cuadrado vor dem 0:3 (44.).

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Gäste ein äußerst unangenehmer Gegner. Sie störten wieder früh und die Bayern schafften es weiter nicht, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. Morata (56., 57., 58.) hatte sogar mehrfach einen dritten Juve-Treffer auf dem Fuß. Nach einer Stunde verstärkte Guardiola mit der Einwechslung von Coman für Alonso die FCB-Offensive.

Die Turiner kamen nun fast gar nicht mehr aus ihrer Spielhälfte heraus, ließen aber weiter kaum eine Torchance zu. Bis zu 73. Minute: Eine maßgenaue Costa-Flanke köpfte Lewandowski zum langersehnten Anschlusstreffer in die Maschen. In der Schlussphase warfen die Münchner alles nach vorne. Immer wieder drangen sie in den Juve-Strafraum ein, immer wieder schlugen sie Flanken, immer wieder warf sich aber ein Turiner in den Ball und verhinderte einen Torschuss. Bis zur Nachspielzeit. Dann landete eine Coman-Flanke bei Müller, der zum 2:2 einköpfte (90.+1)! Verlängerung!

In der ersten Hälfte der Extrazeit bedrängten die Bayern weiter das Juve-Tor, die größte Chance hatte aber Juventus durch Lichtsteiner, der an Neuer scheiterte (92.). In den zweiten 15 Minuten erlösten schließlich Thiago (108.) und Coman (110.) die Münchner. Juventus versuchte bis zum Schlusspfiff alles, Neuer (116., 118., 120.) ließ aber nichts mehr anbrennen. Es blieb beim 4:2.