Bayern erschüttert Rom

  • 21. Oktober 2014 - 23:38

Der FC Bayern hat den AS Rom nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und den italienischen Vizemeister vor 65.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit 7:1 (5:0) vom Platz gefegt. Arjen Robben (8., 30.), Mario Götze (23.), Robert Lewandowski (25.), Thomas Müller (36., FE), Franck Ribéry (78.) und Xherdan Shaqiri (80.) trafen für Bayern. Gervinho (66.) gelang der Ehrentreffer für Rom.

Die Lehren:

Mit einer Galavorstellung brachten die Münchner den Römern ihre höchste Niederlage der Champions-League-Historie bei und heimsten gleichzeitig nicht nur ihrerseits den höchsten Sieg gegen eine italienische Mannschaft ein, sondern auch ihren höchsten Sieg im Europapokal in der Vereinsgeschichte.

Die Machtdemonstration des Rekordmeisters demonstrierte dabei auch, dass der italienische Fußball in der aktuellen Entwicklung meilenweit von jener hierzulande entfernt ist. Mit neun Punkten untermauerten die Münchner eindrucksvoll die Tabellenführung in der Gruppe E und können am nächsten Spieltag bereits den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen.

Die Stimmen:

Thomas Müller (Bayern): "Die erste Halbzeit war exzellent von uns, wir waren aggressiv und haben wenig zugelassen. Wir waren sehr gut eingestellt vom Trainer, der hat uns die Schwachstellen der Roma genau aufgezeigt und so ist es auch gekommen. Wir wussten, was wir zu tun hatten. Zur Halbzeit führen wir 5:0 und müssen noch 45 Minuten lang spielen. Hinten heraus haben wir aber noch Spielfreude gezeigt und sind hochzufrieden."

Arjen Robben (Bayern): "Hatten schweres Spiel erwartet, Rom spielt bisher eine sehr gute Saison. Aber man muss dem Trainerteam ein Kompliment machen - sie haben uns hervorragend eingestellt. Es war schön, dass ich das erste Tor erzielen konnte, aber heute geht es nicht um mich. Es war eine super Leistung der Mannschaft."

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Es gibt keine gute Taktik ohne tolle Spieler. Es geht nur darum, das Beste aus ihnen herauszuholen. Wir hatten eine sehr gute erste Halbzeit und auch die letzten zehn Minuten waren fantastisch. Dazwischen war es etwas ruhiger."

Der Knaller: Der über-fliegende Holländer

Er ist einfach nicht zu stoppen, dieser Arjen Robben. Und von Ashley Cole erst recht nicht. Der Verteidiger, der im "Finale Dahoam" gegen die Bayern noch so gut ausgesehen hatte, wirkte nun wie ein Amateur. Rache ist süß, wird sich Robben gesagt haben. Von Spiel zu Spiel spielt sich der Holländer immer mehr in einen Rausch. In den letzten 15 Champions-League-Partien war Robben an 15 Toren irgendwie beteiligt. Die letzten 18 Pflichtspiele der Bayern, in denen er dabei war, gewannen sie auch. Zudem erzielte er gegen Rom sein schnellstes Treffer in der Champions League - und eröffnete mit dem butterweichen Schlenzer den Münchner Torreigen.

Im Abseits: Der verklemmte Dosenöffner

Eigentlich ist Francesco Totti berüchtigt dafür, auch das härteste Abwehrbollwerk zu knacken. Totti, der Dosenöffner. Trotz seiner 38 Jahre auf dem Buckel ist er der Dreh- und Angelpunkt im Angriffspiel der Römer - mit seinem guten Auge schickt er die schnellen Außenstürmer gekonnt auf die Reise, staubt dabei auch schon selbst Treffer ab. Auch, weil Trainer Rudi Garcia ihn auf Diät setzte und ihm das Eis verbot, erlebt Totti gerade seinen siebten Frühling. Von alledem war gegen die Bayern aber absolut nichts zu sehen. Totti war ein Totalausfall. Als Höchststrafe musste der Kapitän zur Pause in der Kabine bleiben. Wenigstens musste er so das endgültige Debakel seiner Kollegen nicht mehr mitansehen.

Die Statistik: 2

So viele Jahre ist die letzte Auswärtsniederlage der Bayern in der Champions League her. Es war eine Partie bei Bate Borissow. Die Älteren werden sich noch erinnern...

Quelle: Eurosport