Coole Bayern nehmen erste Pokal-Hürde

  • 9. August 2015 - 18:03

Der Gegner war hochmotiviert, die Sonne brannte - doch der FC Bayern hat die erste DFB-Pokal-Hürde cool gemeistert. Beim Fünftligisten FC Nöttingen kam der Rekordpokalsieger am Sonntagnachmittag zu einem souveränen 3:1 (3:1)-Erfolg. Die Auslosung zur zweiten Runde findet nach dem Bundesliga-Auftaktspiel am kommenden Freitagabend statt.

Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen die Münchner vor 29.486 Zuschauern im ausverkauften Karlsruher Wildparkstadion Ball und Gegner laufen. Arturo Vidal (5. Minute/Handelfmeter) brachte den FCB mit seinem ersten Pflichtspieltreffer früh in Führung. Den überraschenden Ausgleich durch Niklas Hecht-Zirpel (16.) beantwortete Mario Götze (17.) postwendend. Nach Robert Lewandowskis 3:1 (26.) brannte nichts mehr an.

Aufstellung

Guardiola hatte in seiner Aufstellung die eine oder andere kleine Überraschung parat. So stand Sven Ulreich im Tor, vor der Abwehr spielte neben Vidal Joshua Kimmich auf der Doppelsechs. Beide feierten ihr Pflichtspieldebüt im FCB-Trikot. Vom Audi-Cup-Finale gegen Real Madrid (1:0) vier Tage zuvor blieben nur fünf Spieler in der Startformation übrig: Rafinha, Jérôme Boateng, Philipp Lahm, Juan Bernat und Lewandowski. Taktisch formierten sich die Münchner in einem 4-2-3-1-System.

4-4-1-1 lautete die Formel von Nöttingens Trainer Michael Wittwer gegen den Rekordpokalsieger. Zwei Viererketten sollten die Offensivpower des Rekordpokalsiegers bremsen. Vorne lauerten Hecht-Zirpel und Michael Schürg auf Konter. Sieben Nöttinger hatten auch schon vor zwei Jahren im Erstrundenspiel gegen Schalke 04 (0:2) auf dem Platz gestanden.

Spielverlauf

„Wie ein Feuer“ lautete der Song, mit dem sich der Badische Pokalsieger auf das Duell eingestimmt hatte. Wie die Feuerwehr legten die Bayern los. Sie setzten Nöttingen sofort unter Druck und wurden früh dafür belohnt. Nach fünf Minuten versenkte Vidal einen Handelfmeter zur 1:0-Führung in den Maschen.

Ein perfekter Start also aus Münchner Sicht, dem beinahe das 2:0 gefolgt wäre (12.). Doch dann setzte Nöttingen mit einem schnellen Gegenstoß einen ersten Nadelstich - und glich in Person von Hecht-Zirpel tatsächlich aus (16.). Das Wildparkstadion kochte - doch die Bayern antworteten cool: Schon eine Minute später stellte Götze die Führung wieder her (17.), wenig später traf Lewandowski zum 3:1 (26.).

Danach beruhigte sich das Geschehen auf dem Rasen. Die Guardiola-Elf ließ Ball und Gegner laufen, Nöttingen machte mit elf Mann in der eigenen Spielhälfte die Räume sehr eng. Nach 45 Minuten stand es somit 3:1. 11:4 Schüsse, 13:3 Flanken und 77 Prozent Ballbesitz  zeugten von der Überlegenheit des FCB.

Mit Pierre-Emile Hojbjerg anstelle von Vidal kamen die Bayern zurück aus der Kabine. Kurz darauf kam auch noch Arjen Robben für Lahm (55.). Die Bayern hatten weiter alles im Griff, die Partie spielte sich fast nur in der Hälfte der Gastgeber statt. Chancen blieben gegen gut gestaffelte und leidenschaftlich kämpfende Nöttinger aber Mangelware. Zweimal klärte FCN-Schlussmann Robin Kraski (64., 65.), Lewandowski kam in der 76. Minute vor dem leeren Tor einen Schritt zu spät - am 3:1 änderte sich nichts mehr.