FCB holt Remis trotz Unterzahl
Der FC Bayern hat sich wie erhofft eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinales in der Champions League geschaffen. Im Achtelfinal-Hinspiel beim ukrainischen Meister Schachtar Donezk erreichte der fünfmalige Titelgewinner am Dienstagabend ein torloses Remis und kann mit einem Sieg im Rückspiel am 11. März in der Münchner Allianz Arena den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt machen.
Dabei muss die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola allerdings auf Mittelfeldspieler Xabi Alonso verzichten. Der Routinier musste in einer umkämpften und von vielen Nickeligkeiten geprägten Partie vor 34.915 Zuschauern in der ausverkauften Arena Lwiw wegen wiederholten Foulspiels in der 65. Minute vom Platz und ist für das nächste Spiel gesperrt.
Aufstellung
Drei Tage nach dem 8:0-Kantersieg in der Bundesliga gegen den Hamburger SV änderte Guardiola seine Anfangsformation auf drei Positionen: Jérôme Boateng, Franck Ribéry und Xabi Alonso, der sein 100. Spiel in der Königsklasse bestritt, rückten anstelle von Holger Badstuber, Medhi Benatia und Robert Lewandowski in die Startelf. Benatia musste wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen und gehörte nicht zum Kader, Alaba rückte dafür neben Boateng in die Innenverteidigung. Bei Donezk, das sein erstes Pflichtspiel seit 69 Tagen bestritt, spielten gleich sechs Brasilianer von Beginn an. Darunter auch Luiz Adriano, mit neun Treffern bester Torschütze im laufenden Wettbewerb.
Spielverlauf
Im Eisschrank von Lemberg begannen die Bayern mit kühlem Kopf, übernahmen sofort die Initiative und hatten durch Rafinha (1.) und Schweinsteiger (2.) zwei frühe Möglichkeiten. Donezk beschränkte sich zunächst auf die Defensive und stellten sich mit zunehmender Spielzeit immer besser auf das Münchner Angriffsspiel und das stete Rochieren der fünf offensiven FCB-Akteure ein. So kamen die Bayern in der Folgezeit kaum einmal gefährlich vor das Tor der Ukrainer.
In der Offensive blieb Schachtar weitgehend wirkungslos, da sich auch die Bayern-Deckung gut eingestellt präsentierte und Donezk vom eigenen Tor fern hielt. Die beste Gelegenheit resultierte aus einem direkten Freistoß durch Rakitskiy (25.), den Neuer jedoch entschärfte. Auf der Gegenseite zielten Müller (31.) und Ribéry (43.) in aussichtsreicher Position zu hoch, so dass es nach 45 interessanten Minuten und trotz größerer Spielanteile des FCB beim torlosen Remis blieb.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts am Spielverlauf. Die Bayern hatten weiter Feldvorteile, konnte die robuste Deckung der Hausherren kaum in Bedrängnis bringen. Ab der 65. Minute mussten die Münchner dann zu Zehnt agieren, nachdem Alonso wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz musste. Guardiola reagierte, brachte Holger Badstuber, der sich in die Viererkette eingliederte. Alaba rückte dafür auf die Alonso-Position vor der Abwehr.
Da Donezk auch in Überzahl das Angriffsspiel nicht forcierte blieben Höhepunkte bis zum Schlusspfiff Mangelware. Der FCB brachte das Remis auch mit einem Spieler weniger abgeklärt über die Zeit und hat nun alle Trümpfe für das Rückspiel in der eigenen Hand.