FCB trotz Personalsorgen weiter siegreich

  • 28. November 2015 - 17:35

Acht verletzte Stammkräfte - und trotzdem siegen die Bayern weiter. Am Samstagnachmittag setzte sich der deutsche Rekordmeister souverän mit 2:0 (2:0) gegen den Tabellenvierten Hertha BSC durch und könnte nun bereits nach diesem 14. Spieltag als Herbstmeister feststehen, sollte Verfolger Borussia Dortmund am Sonntag nicht gegen den VfB Stuttgart gewinnen.

Vor 75.000 Fans in der Allianz Arena brauchten die neuformierten Münchner eine Weile, um ins Spiel zu finden. Mitte der ersten Halbzeit erhöhte der FCB die Schlagzahl und münzte die klare Überlegenheit gegen sehr defensiv spielende Berliner dann auch in Tore um. Erst traf Thomas Müller (34.), dann Kingsley Coman (41.). Der Sieg geriet nach der Pause nie in Gefahr, weitere Tore fielen aber nicht mehr.

Aufstellung

So schnell kann’s gehen. Vor ein paar Wochen war fast der gesamte Kader des FC Bayern fit, doch gegen die Hertha stellte sich die Mannschaft quasi von alleine auf. Guardiola musste auf acht (!) Stammkräfte verzichten: Franck Ribéry, Mario Götze, Thiago und Juan Bernat fehlen ja schon etwas länger.

Douglas Costa meldete sich nach dem Piräus-Spiel mit muskulären Problemen ab. Für Arjen Robben (Wadenprobleme) und David Alaba (Kapselverletzung im Sprunggelenk) kam das Hertha-Spiel noch einen Tick zu früh. Joshua Kimmich lag mit einem grippalen Infekt flach. Auf der Ersatzbank nahmen daher zwei Spieler der FCB-Amateure Platz: Milos Pantovic und Patrick Weihrauch, der erstmals seit Mai 2013 wieder im Profikader stand. In der zweiten Halbzeit feierte der lange verletzte Sebastian Rode sein Comeback.

Bei der Hertha rotierte der zuletzt gesperrte Vedad Ibisevic zurück in die Startelf. Für ihn musste Tolga Cigerci zunächst zuschauen.

Spielverlauf

Guardiola schickte sein Team in einem 4-3-3-System auf den Rasen - überraschenderweise mit Jérôme Boateng neben Arturo Vidal und Xabi Alonso im defensiven Mittelfeld. Javi Martínez und Medhi Benatia bildeten das Abwehrzentrum. Den Bayern war das Fehlen zahlreicher Kreativspieler natürlich anzumerken. So war es nicht leicht, gegen die Hertha, die sich in der eigenen Hälfte einigelte, Räume zu finden und sich Chancen herauszuspielen. Die beste der Anfangsphase vergab Robert Lewandowski (10.), der aus spitzem Winkel den Pfosten traf.

Nach rund 20 Minuten tauschten Martínez und Boateng die Positionen - das Spiel der Bayern wurde druckvoller. In der 34. Minute brach dann wieder einmal Müller den Bann. Der Torjäger stand nach einer Ecke goldrichtig am zweiten Pfosten und nickte ein. Sein 13. Ligator! (persönlicher Saisonrekord eingestellt!) Kurz vor der Pause (41.) legte Coman nach schöner Vorarbeit von Martínez den verdienten zweiten Treffer nach. Die Hertha schoss im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal aufs Bayern-Tor.

Nach der Pause änderte sich nichts. Hertha agierte mutlos, die Bayern hatten das Spiel - ohne zu glänzen - komplett im Griff. Müller, Lewandowski und der immer wieder aufrückende Vidal hatten mehrfach die Möglichkeit, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, im Abschluss fehlte aber die letzte Konzentration. Und so blieb es bis zum Schluss beim 2:0. Übrigens: Es dauerte bis zur 79. Minute, ehe die Hertha das erste Mal aufs Tor schoss...